(Rövidszörü
Magyar Vizsla)
ÜBERSETZUNG : Peter Weit,
Uwe Fischer und Dr. J.-M.Paschoud.
URSPRUNG :
Ungarn.
DATUM
DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL-
STANDARDES : 06. 04. 2000.
VERWENDUNG :
Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund, der sowohl
im Feld, im Wald und im Wasser brauchbar sein muss,
wobei er folgende typische Eigenschaften besitzt :
ausgeprägter
Spürsinn, festes Vorstehen, ausgezeichnetes Apportierverhalten
und ziel-strebiges
Verfolgen der Schwimmspur bei grosser Wasserfreudigkeit. Er
verträgt sowohl
schwieriges Gelände als auch extreme Wetterlagen. Als
leistungsfähiger
Jagdgebrauchshund sind Schuss- und Wildscheue, eine fehlende
Bereitschaft zum
Vorstehen bzw. zum Appportieren ebenso unerwünscht wie die
fehlende
Wasser-freudigkeit. Wegen seines problemlosen Naturells und seiner
Anpassungsfähigkeit kann er auch in der Wohnung leicht
gehalten werden.
KLASSIFIKATION
FCI:
Gruppe 7
Vorstehhunde.
Sektion 1
Kontinentale Vorstehhunde.
Mit Arbeitsprüfung (Feld- und Wasserprüfung).
KURZER
GESCHICHTLICHER ABRISS :
Die Vorfahren des ungarischen Vorstehhundes kamen mit
den wandernden ungarischen Stämmen in unsere Heimat.
Schriftliche Erwähnung und
Darstellungen sind bereits in den Dokumenten aus dem 14. Jahrhundert zu
finden.
Seine Bedeutung für die Jagd ist seit dem 18. Jahrhundert
stetig gewachsen. In
Ungarn führte man bereits am Ende des 19. Jahrhunderts
Wettbewerbe für
Vorstehhunde durch, an denen auch die ungarischen Vorstehhunde mit
grossem
Erfolg teilnahmen. Zu der damaligen Zeit spielten bei der Entwicklung
der Rasse
wahrscheinlich andere Jagdhunderassen eine Rolle. Die zielgerichtete
Zucht
begann im Jahre 1920, wobei der kurzhaarige ungarische Vorstehhund 1936
von der
FCI anerkannt worden ist.
ALLGEMEINES
ERSCHEINUNGSBILD :
Mittelgrosser, eleganter Jagdhund von edlem Äusseren
und mit kurzem, semmelgelbem Haarkleid. Der eher leichte, trockene,
hagere
Aufbau spiegelt die Harmonie von Schönheit und Kraft wieder.
WICHTIGE
PROPORTIONEN :
VERHALTEN
/ CHARAKTER (WESEN) :
Lebhaft, freundlich, ausgeglichen, leicht erziehbar.
Die hervorragende Kontaktbereitschaft gehört zu seinen
grundlegenden
Eigenschaften. Er verträgt keine grobe Behandlung und darf
weder aggressiv noch
scheu sein.
KOPF :
Trocken, edel, wohl proportioniert.
OBERKOPF :
Schädel :
Mässig breit, leicht
gewölbt, in der Mitte eine schwach ausgebildete Stirnfurche
aufweisend, die von dem mässig entwickelten Hinterhauptbein
ausgeht und in
Richtung des Stops verläuft. Die Augenbrauenbogen sind
mässig entwickelt.
Stop :
Mässig.
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm :
Breiter und gut entwickelter Nasenschwamm mit
möglichst weiten Nasenlöchern. Die Farbe des
Nasenschwamms harmonisiert in
einem dunklen Ton mit der Farbe des Haarkleides.
Fang :
Stumpf, nicht zugespitzt, mit kräftigen Kiefern, stark
muskulös. Der Nasenrücken ist gerade.
Lefzen :
Straff anliegend, keine Hängebelefzung.
Kiefer
/ Zähne :
Kräftige Kiefer mit einem
perfekten, regelmässigen und vollständigen
Scherengebiss, wobei die obere
Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und
die Zähne in
etwa senkrecht im Kiefer stehen; mit 42 gesunden Zähnen
gemäss Zahnformel.
Backen :
Kräftig, gut bemuskelt.
Augen :
Leicht oval, von mittlerer Grösse. Die Lider sind gut
am Augapfel anliegend. Der Blick ist lebhaft und intelligent. Die
Augenfarbe
ist braun und harmonisiert mit der Farbe des Haarkleids, wobei
bevorzugt wird,
wenn die Augen möglichst dunkel sind.
Behang :
Etwas hinten und mittelhoch angesetzt. Der Ohrlappen
ist fein, liegt an den Backen an und endet nach unten in einer
abgerundeten
V-Form. Die Länge beträgt etwa drei Viertel der
Kopflänge.
HALS :
Mittellang, in Harmonie zum Gesamtbild. Nacken sehr
muskulös und leicht gewölbt. Straff anliegende
Kehlhaut.
KÖRPER :
Widerrist : Ausgeprägt und
muskulös.
Rücken :
Fest, gut bemuskelt, straff und gerade. Die
Dornfortsätze sollen durch Muskulatur verdeckt sein.
Lenden :
Kurz, breit, straff, muskulös, gerade oder leicht
gewölbt. Übergang vom Rücken zur Lende
stramm und kompakt.
Kruppe :
Breit und genügend lang, nicht kurz abgeschlagen, zur
Rute hin leicht abfallend; gut bemuskelt.
Brust :
Tief und breit mit gut ausgeprägter, muskulöser und
mittelmässig gewölbter Vorbrust; möglichst
weit nach hinten reichendes
Brustbein. Brustbein und Ellenbogengelenk sollen auf gleicher
Höhe liegen.
Rippen mässig gewölbt. Hintere Rippen gut
herabreichend.
Untere
Profillinie und Bauch : In
einem eleganten
Bogen leicht aufgezogen nach hinten verlaufend, straff.
RUTE :
Ein wenig tief angesetzt, am Ansatz kräftig, sodann
sich verjüngend. In Ländern in denen kein
Kupierverbot gesetzlich
vorgeschrieben ist, wird die Rute vorsorglich für den
Jagdeinsatz um ein
Viertel gekürzt. Sofern die Rute nicht gekürzt werden
kann, reicht sie bis zum
Sprunggelenk und wird gerade bzw. leicht säbelförmig
getragen. In der Bewegung
wird sie bis zur Horizontalen erhoben. Rute gut und dicht behaart.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Von vorne betrachtet sind die Vorderläufe parallel;
von der Seite betrachtet senkrecht und gut unter dem Körper
gestellt. Gute
Knochenstruktur und starke Muskulatur.
Schultern :
Schulterblatt lang, schräg und nach hinten flach
anliegend. Elastisch in der Bewegung. Kräftige, trockene
Muskulatur. Gute
Winkelung zwischen Schulterblatt und Oberarm.
Oberarm :
Möglichst lang und gut bemuskelt.
Ellenbogen : Am
Körper anliegend, jedoch nicht angepresst, weder
auswärts noch einwärts gedreht. Gute Winkelung
zwischen Oberarm und Unterarm.
Unterarm :
Lang, gerade, ausreichend bemuskelt. Kräftige, nicht
grobe Knochen.
Vorderfusswurzelgelenk :
Trocken, straff.
Vordermittelfuss :
Kurz, nur ganz leicht schräg gestellt.
Vorderpfoten :
Leicht oval, mit eng aneinanderliegenden, ausreichend
gewölbten, kräftigen Zehen. Kräftige, braune
Krallen. Derbe, widerstandsfähige,
schiefergraue Ballen. Im Stand und in der Bewegung fussen die Pfoten
parallel.
HINTERHAND :
Allgemeines :
Von hinten betrachtet sind die Hinterläufe gerade und
parallel. Gute Winkelungen. Kräftige Knochen.
Oberschenkel :
Lang und muskulös. Gute Winkelung zwischen Becken und
Oberschenkel.
Knie :
Gute Winkelung zwischen Ober- und Unterschenkel.
Unterschenkel :
Lang, muskulös und sehnig. Seine Länge entspricht
beinahe der Länge des Oberschenkels. Gute Winkelung zwischen
Unterschenkel und
Hintermittelfuss.
Sprunggelenk :
Kräftig, trocken und sehnig, relativ niedrig gestellt.
Hintermittelfuss :
Senkrecht, kurz und trocken.
Hinterpfoten :
Wie die Vorderpfoten.
GANGWERK :
Seine typische Gangart ist ein schwungvoller,
leicht-füssiger, eleganter und raumgreifender Trab,mit viel
Schub und ent-sprechendem
Vortritt. Während
der Feldsuche
ausdauernder Galopp.
Der
Rücken ist fest und die obere Linie weicht von der
Waagerechten nicht ab. Gut
aufgerichtete Haltung. Passgang ist unerwünscht.
HAUT :
Straff anliegend, ohne Faltenbildung. Die Haut ist gut
pigmentiert.
HAARKLEID
HAAR :
Kurz und dicht, soll sich derb und hart
anfühlen. Am Kopf und am Behang soll es dünner,
seidiger und kürzer sein, an
der Unterseite der Rute etwas, aber nicht auffallend länger.
Es sollte den
ganzen Körper bedecken; der Bauch ist etwas leichter behaart.
Keine Unterwolle.
FARBE :
Verschiedene Abstufungen von semmelgelb. Der Behang
kann etwas dunkler sein, sonst einheitlich in der Farbe. Rote,
bräunliche, oder
aufgehellte Farbtöne sind unerwünscht. Ein kleiner,
weisser Fleck an der Brust
oder im Bereich der Kehle, dessen Durchmesser 5 cm nicht
überschreiten darf,
sowie weisse Abzeichen an den Zehen gelten nicht als Fehler. Die Farbe
der
Lefzen und der Augenlider entspricht der Farbe des Nasenschwammes.
GRÖSSE
:
Widerristhöhe :
Rüden :
58
- 64 cm.
Hündinnen
: 54
- 60 cm.
Es ist unproduktiv die Widerristhöhe zu vergrössern.
Eine mittlere Grösse ist
anzustreben. Das statische und dynamische Gleichgewicht und die
Symmetrie sind
weitaus wichtiger als die in Zentimeter gemessene Grösse.
FEHLER :
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als
Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem
Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte.
AUSSCHLIESSENDE
FEHLER :
N.B. :
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte
Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.